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Prävention

Wie kommt es eigentlich zu Gewalt?

In jedem Fall hat das Entstehen von Gewalt immer Gründe. Sie entsteht nicht einfach so. Auch sieht man es dem potentiellen Täter in den meisten Fällen nicht an, dass er etwas im Schilde führt. Und gerade bei Jugendlichen hat das Gewaltverhalten sich in den vergangenen Jahren stark verändert und auch zugenommen. Die Gründe für den Ausbruch dieser Aggressionen – nichts anderes ist Gewalt – sind sicher vielschichtig. Es hängt aber wohl auch mit dem Wandel unserer Gesellschaft und mit deren Schnelllebigkeit zusammen. Werte, die früher über Generationen Bestand hatten, kommen heute ständig aufs Neue auf den Prüfstand. Das tägliche Leben scheint nicht mehr so stabil wie früher. Insbesondere auch die Heranwachsenden merken, dass sie hart kämpfen müssen um z.B. einen Ausbildungsplatz zu bekommen – ein Kampf, dem nicht jeder gewachsen ist. Zumal der gute Schulabschluss allein, oft nicht mehr auszureichen scheint. Auch die Erwachsenen sehen sich zunehmend von existenziellen Sorgen bedroht.

Ein weiteres Problem ist wohl auch, dass sich unsere Wohn- und Lebensbedingungen grundsätzlich ändern. Die immer weniger werdende Anzahl von Angeboten zur sinnvollen Freizeitbeschäftigung speziell auch in den Großstädten zum Beispiel. Allein die Möglichkeit mal schnell zum Spielen mit seinen Freunden auf den nächsten Spielplatz zu gehen, stellt sich für die Kinder als Problem dar. Denn – hier warten die Gefahren einer Stadt: Straßen, Autos und eben die Gewalt. Die Verlockung ist groß, sich einfach nur vor die Glotze oder das Computerspiel zu setzen. Leider gehören in diese Medien die sinnlosen Serien, die Gewaltfilme schon im Trickfilm oder die gewaltverherrlichenden Computerspiele zum medialen Alltag. Diese Informationen verarbeiten Kinder und Jugendliche jedoch anders als Erwachsene. Spiel und Realität rücken immer näher zusammen und die Grenzen drohen zu verwischen. Und so scheint es dann fast schon legitim zu sein, seine Probleme durch Gewalt „zu lösen“.

An dieser Stelle anzusetzen, eben besonders auch den Heranwachsenden die Möglichkeit zu geben, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten und dabei auch Grundregeln des menschlichen Zusammenlebens zu vermitteln, gehört zu den wichtigsten Anliegen unseres Vereins.

Was sind Gefahren? Woher weiß man eigentlich, dass eine Situation gefährlich sein könnte?

Nun - Die Antwort liegt in unseren Gefühlen. Jeder kennt sicher aus dem persönlichen Erleben, dass es Situationen gibt, in denen man sich nicht sonderlich wohl fühlt – eben ein mulmiges Gefühl hat. In solchen Situationen werden wir automatisch sensibler für unsere Umwelt. Wir registrieren Geräusche und Bewegungen, welche wir unter normalen Umständen nicht wahrnehmen – und wenn – dann auf jeden Fall ignorieren würden. Unser Unterbewusstsein nimmt aber Gefahren viel schneller wahr als unser Verstand. Verantwortlich für die Registrierung und Verarbeitung unserer Gefühle und somit auch die Registrierung eventueller Gefahren in unserem Gehirn ist das Limbische System. Ist diese Eigenschaft für unsere Vorfahren überlebenswichtig gewesen, so ist sie in unserer heutigen modernen Zeit leider etwas verkümmert. Und so müssen wir uns diese Fähigkeiten heute teilweise neu aneignen.

Gewaltprävention

Unter Gewaltprävention selbst, versteht man allgemein alle institutionellen und personellen Maßnahmen zur Vorbeugung und auch Reduzierung von Gewalt. Wissenschaftlich gesehen wird dabei zwischen primärer, sekundärer und tertiärer Gewaltprävention unterschieden. Die rein wissenschaftlichen Betrachtungen zu diesem Thema sind vielfältig. Wer Interesse hat kann sich u.a. unter http://www.praeventionstag.de recht umfassend informieren. Aber auch die jeweiligen Landespolizeidienststellen bieten viele Infos.

Unter Gewaltprävention versteht man aber vor allem auch:

- Information und Aufklärung
- Training zur Deeskalation
- Vermittlung von sozialer Kompetenz
- Erkennen und Vermeiden von Gefahrensituationen

Tipps zur Vermeidung von Gewalt

1) Jeder Angriff hat seine eigene Dynamik und ist ganz individuell und somit auch immer anders. Insofern können die folgenden Tipps natürlich nur als Anregung zum Überdenken der eigenen Verhaltensweisen und Gewohnheiten dienen.

2) Immer noch am besten geht man Gewalt aus dem Weg, wenn man gar nicht da ist wo Gewalt droht zu entstehen. Klingt banal und ist leider auch nicht immer so einfach zu realisieren. Aber Stadtbekannte Treffpunkte gewaltbereiter Leute um Mitternacht aufzusuchen ist sicher vermeidbar.

3) In der Umwelt sollte man sich immer bewusst und aufmerksam bewegen. Das gilt besonders, wenn ich mich in einer mir unbekannten Gegend bewege. Die aufgesetzten Kopfhörer des Mp3-Players z.B. schränken meine Aufmerksamkeit stark ein. Auch gilt: Lieber helle Umwege als dunkle Abkürzungen

4) Im Notfall entschlossenes Handeln! - Heißt auch, in einer möglichen Gefahrensituation zuerst an die Folgen für einen selbst zu denken – nicht an die für den Angreifer!

5) Ruhiges und sicheres Auftreten sowie lautes und deutliches sprechen vermitteln dem potentiellen Angreifer die eigene Sicherheit und Stärke.

Im Ergebnis sollte aber jeder dringend versuchen, es überhaupt nicht zu konfliktgeladenen Situationen kommen zu lassen. Sollte es trotz aller Bemühungen jedoch zu einer physischen Auseinandersetzung kommen, so sollte diese, unter Beachtung der rechtlichen Normen, mit äußerster Entschlossenheit geführt werden.

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